Mitte – Ende Oktober 2017
Mitte – Ende
Oktober 2017
Der erste
Monat in Tansania ist vergangen und ich habe mich doch recht gut an die Kultur und das Schulsystem anpassen können. Mittlerweile habe ich mir auch meine pingelige Pünktlichkeit abgewöhnt, denn Zeit gibt es hier genug.
Ich war
anfangs etwas besorgt, dass die Zeit für den Computerunterricht nicht reichen
wird, aber mittlerweile machen die Schüler und Lehrer gute Fortschritte. Für
mich besteht vor allem die Herausforderung darin, die wichtigen Basic Skills
für den Computerkurs heraus zu filtern. Ich hoffe bis Ende dieser Woche mit dem
Kurs für Microsoft Word fertig zu werden, damit sich die Schüler in Microsoft
Power Point, Excel und dem Umgang mit dem Internet üben können. Denn ab dem 20.
November beginnen auch schon die Examen in der Nambala Schule. Der Stromausfall
ist nach wie vor ein Problem, aber dieser betrifft die gesamte Region um Usa
River. Somit arbeiten wir fast ausschließlich mit den Laptops, wobei sich bis
zu 3 Schüler und Lehrer einen Laptop teilen. Das Arbeiten mit den Schülern und
Lehrern macht immer noch so viel Spaß, wie bei meiner ersten Stunde. Besonders
die Schüler sind sehr bemüht und schreiben sich viele Notizen in ihre Hefte.
Leider sind viele von ihnen noch sehr zurückhaltend. Meistens trauen sie sich
nicht Fragen zu stellen und ich muss dann immer genau hinschauen, welche
Schüler Hilfe bei den Übungen benötigen. Die Angst vor Fehlern ist bei vielen
Schülern tief verwurzelt und bei dem täglichen Gebrauch des Schlagstockes ist
dies auch durchaus nachvollziehbar. Das veraltete Denken im Schulsystem
benötigt eine Umstrukturierung, um den Schülern das Selbstbewusstsein zu geben,
welches später für ein erfolgreiches Leben notwendig ist.
![]() |
Unterricht im Computer Lab |
Letzte Woche
habe ich zusammen mit Nehemia die restlichen Geschenke der Naturfreunde in der
Nambala Vorschule übergeben. Dies waren Taschen, gefüllt mit Schulmaterialien
und natürlich Haribo. Wieder einmal staunte ich über die Geduld der Schüler, als
wir die Taschen austeilten. Den Moment werde ich wohl nie vergessen, als alle
Schüler zu mir kamen und ihr Haribo mit mir teilen wollten. Gastfreundschaft
und das gemeinsame Miteinander kennen in Tansania kein Alter.
Weiterhin
werde ich mit Baraka das Sportturnier zwischen der Nambala und Nganana Schule vorbereiten.
Am 24. November wird das Turnier stattfinden und es müssen noch einige
Vorbereitungen getroffen werden. Mehr dazu in meinem nächsten Bericht.
![]() |
Übergabe der Geschenke in der Nambala Vorschule |
Während der
letzten Wochen habe ich täglich neue Erfahrungen sammeln können. Das Boda Boda
(Motorradtaxi) ist mein bevorzugtes Verkehrsmittel und bei meiner letzten Dala
Dala Fahrt (kleine Busse) stieg ein Prediger ein und fing an zu predigen. In
Deutschland unvorstellbar, aber hier gehört es dazu, da Kommunikation hier
einen sehr hohen Wert hat. Am letzten Samstag habe ich mit Baraka, Tamari, Lisa
und Nehemia den Gottesdienst besucht. Vor dem Gottesdienst wurden Gruppen
gebildet und jeder durfte sich bei der Diskussion einbringen. Anschließend habe
ich den fröhlichsten Gottesdienst meines Lebens erlebt, wobei viel gesungen
wurde und der Prediger über seine schlechte Stimme scherzte. Dabei habe ich
auch Bekanntschaft mit Charlotte und Deborah gemacht, zwei deutsche Freiwillige
die ein ganzes Jahr in Tansania bleiben.
Mit dem
Second Hand Fahrrad bin ich nun auch etwas flexibler. Eigentlich funktioniert
nichts wirklich gut und wenn mal wieder die Kette abspringt, die Gangschaltung oder
die Bremse kaputt geht, grinst Nehemia fröhlich und ergänzt: Everything is
perfect. :D Und fängt im Anschluss daran an Santiano (deutsche Seemannslieder)
oder „Atemlos“ von Helene Fischer zu singen.
Am kommenden
Wochenende fahre ich mit Nehemia zum Indischen Ozean und wir wandern durch die
Pare Mountains.
Euer Tobias.
![]() |
Auf Geht´s! |
![]() |
Kilimanjaro im Abendlicht |
![]() |
Blick zum Kili von der Nambala School |
Kommentare
Kommentar veröffentlichen