Am 17. November ist die deutsche Reisegruppe, geleitet von
Frank Raabs, in Tansania eingetroffen. Frank kannte ich bereits, mit ihm habe
ich auch einige wichtige Dinge vor meiner Reise besprochen. Beim gemeinsamen
Abendessen mit anschließendem Lagerfeuer bei Patrick und Anna Mshana, habe ich
alle Reisemitglieder kennen lernen dürfen. Direkt am nächsten Tag haben wir ein
Waisenhaus in Tengeru (in der Nähe von Arusha) besucht und einige Geschenke
übergeben. Die Mitarbeiter bekommen zudem Unterstützung von zwei deutschen
Volontieren und haben Kinder vom Säuglingsalter bis zum Vorschulalter zu
betreuen. Abends haben uns dann Baraka und Tamari mit einem üppigen Abendessen
versorgt.
 |
Das Waisenhaus befindet sich in einer ruhigen Lage. |
Weiterhin haben wir die Familie Kisanga besucht. Für diese
Familie wurde ein neues Haus gebaut. Jona (29) leidet an einer schweren
Behinderung und ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Für ihn wurde ein
spezielles Fahrrad angefertigt, womit er sich fortbewegen kann. Dieses haben
wir zur Reparatur in das Usa River Rehabilitation Center gebracht und wir haben
Jona ein neues Bett aufgebaut. Ich war schockiert als ich das alte Haus gesehen
habe und für mich war nicht vorstellbar wie die Familie unter diesen Umständen
leben konnte. Jona durfte dann auch gleich mit seinem reparierten Fahrrad eine
Proberunde fahren und war sehr erfreut das wieder alles funktionierte.
 |
Jona hatte vorher nur eine einfachen Matratze. Dementsprechend groß war die Freude über das neue Bett... |
 |
...und sein Fahrrad funktionierte wieder. |
Später haben wir dann noch einige Familien besucht, welche
Unterstützung vom Hilfsprojekt erhalten. Jede Familie hat eine Solarlampe
erhalten, da viele keine Elektrizität in ihren Häusern verfügen. Frank möchte
bei jedem weiteren Besuch in Tansania möglichst viele Lampen mitbringen, da
diese für die Familien ein hohes Gut sind. Das unten stehende Bild zeigt die
Umstände unter denen viele Menschen leben müssen.
 |
Die Solarlampen sind handlich, robust und einfach zu bedienen. |
Zudem haben wir einige Reparaturen im Mädchen Hostel in der
Kikwe Secondary School durchgeführt. Ich habe mir Notizen gemacht und einen
Instandhaltungsplan für das Hostel und die Schule erstellt. In Tansania wird es
oft so gehandhabt: Wenn etwas kaputt geht, bleibt es kaputt, nur wenige
interessiert es, niemand ist es gewesen und keiner gibt zu wenn ihm ein
Missgeschick passiert ist. Die Instandhaltungspläne sollen ab Januar 2018
monatlich abgearbeitet werden, damit Schäden und anfallende Reparaturen
gemeldet und durchgeführt werden können.
 |
Mädchen-Hostel in der Kikwe Secondary School. |
Weiterhin stand ja noch das Turnier zwischen der Nambala und
Nganana Schule an. Ecki, welcher das Hilfsprojekt vor vielen Jahren ins Leben
gerufen hat, reiste in Tansania ein und brachte für jeden Schüler der am
Turnier teilnahm, eine Medaille mit (Insgesamt 60). Die vier Mannschaften
(Netball für die Mädchen und Fußball für die Jungen) erhielten jeweils einen
Pokal. Begonnen wurde mit Netball, wobei die Mannschaft der Nganana Schule
gewonnen hat. Dafür haben dann die Jungs der Nambala Schule im Fußball
gewonnen. Die Schüler spielten mit einer großen Leidenschaft und bei jedem Tor
sind ihre Schulkameraden so ausgeflippt, dass ich dachte beim Public Viewing
der Fußballweltmeisterschaft zu sein. Entsprechend stolz waren sie dann auch
bei der Siegerehrung und natürlich gab es Haribo für alle.
 |
Netball für die Mädchen... |
 |
...und Fußball für die Jungs. |
 |
|
Ende November habe ich auch mit meinem Computer Kurs in der
Nambala Schule abschließen können. Auch wenn ich zeitlich nicht alles geschafft
habe, da die Examen und die Ferien bevorstanden, denke ich doch, dass ich ihnen
die wichtigsten Grundlagen vermitteln konnte. Mit den Lehrern und Baraka habe
ich bei einem abschließenden Meeting über die Zukunft des Computer Labs in der
Nambala Schule gesprochen. Es sollen neuere Geräte beschafft werden und ein
eigener Projektor würde auch den Lehrern viele Dinge erleichtern. Weiterhin
würde ein Internetzugang den Schülern und Lehrern zum Selbststudium verhelfen.
Es sollen aber auch alle Schüler und Lehrer den Raum nutzen können und ich
hoffe das sich jemand findet der meine Arbeit fortsetzen kann. Ich habe sehr
gerne mit den Schülern und Lehrern zusammengearbeitet und für mich war es eine
großartige Erfahrung einmal selbst der Lehrer sein zu dürfen. Die Lehrer waren
mir sehr dankbar. Einige wussten vorher nicht einmal mit Maus und Tastatur
umzugehen und können nun eigenständig am PC arbeiten. Auch beim Umgang mit dem
Kopierer konnte ich noch einige wichtige Tipps und Tricks zeigen. Beim letzten
gemeinsamen Meeting haben sie für mich gesungen und mir einen Massai-Umhang
geschenkt, was eine besondere Ehre für mich war.
 |
Der Kopierer in der Nambala Schule kann nun mit allen Funktionen bedient werden. |
 |
Abschlussfoto mit den Lehrern in der Nambala Schule. |
 |
Der Massai Umhang durfte nicht fehlen. |
Zusammen mit Nehemia habe ich Anfang Dezember mit den
Hausbesuchen für die unterstützen Familien begonnen. Ich möchte noch nicht zu
viel verraten, da unsere Arbeit erst begonnen hat, aber ich bekomme so einen
genauen Einblick über die Unterstützung vor Ort.
Zusammen mit Ecki habe noch einmal die heißen Quellen,
welche unweit von Moshi liegen, besucht. Dort war ich bereits Anfang Oktober
mit den Naturfreunden und besonders die Fahrt zu diesem wunderschönen Ort
bietet einen atemberaubenden Anblick zum Kilimanjaro, sofern dieser mal nicht
in Wolken gehüllt ist.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen